Donnerstag, 2. August 2012

Die Liebe Gottes


»Denn wie sich der Gürtel den Hüften des Mannes anschmiegt, so wollte ich, daß sich das ganze Haus Juda mir anschmiegte - Spruch des Herrn -, damit es mein Volk und mein Ruhm, mein Preis und mein Schmuck wäre.« (Jer 13,11)
»Wenn du umkehrst, lasse ich dich umkehren, dann darfst du wieder vor mir stehen. Redest du Edles und nicht Gemeines, dann darfst du mir wieder Mund sein.« (Jer 15,19)
»Kann ich nicht mit euch verfahren wie dieser Töpfer, Haus Israel? - Spruch des Herrn. Seht, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel.« (Jer 18,6)

Im Verlauf der letzten Tage hat uns die Kirche in ihrer Leseordnung einige sehr beeindruckende Worte Gottes geschenkt.
Es ist rührend, wie eng hier jeweils nicht nur die Abhängigkeit des Menschen von Gott geschildert wird, sondern auch die Intensität, mit der sich Gott an den Menschen binden möchte, welche Nähe er zulässt und welche Bedeutung er dem zumisst.


Wir sollen Schmuck Gottes sein.
Hier wird klar, dass wir Ihn verherrlichen sollen, Ihn loben, Ihn anbeten. Das heißt aber v.a., dass wir als Gürtel nicht selbst Ruhm verdienen, sondern nur zum Ruhm des Trägers beitragen können. Man stelle sich vor, ein königliches Gewand würde sich seines königlichen Trägers rühmen... nein: das Gewand dient dem König! Aber er schmückt sich mit uns: Er betrachtet uns seiner würdig!

Wir sollen Mund Gottes sein.
Ihn zu verkünden, sein Wort zu den Menschen zu bringen, ist nicht nur eine Pflicht sondern eine Würde: Prophetisch! Wir sollen nicht einfach nur transparent (passiv) sein für Gottes Licht, sondern wir sollen selber Aktiv sein und unseren Mund einsetzen um Ihn zu verkünden, unsere Hände und Füße um sein Werk zu tun. Unser Denken soll sein Denken sein, unser Reden sein Reden, unser Tun sein Tun!

Wir sind Ton in seiner Hand.
Hier wird nicht nur der Ton vom Töpfer geformt, sondern auch der Töpfer muss sich nach dem Ton  richten: Er muss behutsam und sanft sein, muss das Material respektieren und kennen. Hier spricht Gott nicht einfach seine Allmacht aus, sondern seine Zärtlichkeit: Seine Macht ist zärtlich, weil sie Liebe ist. Mit Gewalt und Brutalität kann man nicht töpfern. Die Liebe kann gestalten.


Immer aber sind diese wundervollen Zusagen eingebettet in Mahnung und liebenden Apell. Gott ist kein Kuscheltier, nicht unsere Taschengott. Das dürfen wir nicht vergessen: Zu leicht werden wir nicht nur dieser Zusage nicht gerecht, sondern oftmals widersprechen wir ihr in unserem Denken Reden und Tun. Es ist eine große Liebe die hier aufstrahlt, aber sie kann nur in Gegenseitigkeit und Treue bestehen und wirklich schön sein. Die Erfüllung einer Sehnsucht kommt nur dann zu uns, wenn wir uns auf diese Erfüllung einlassen!


Leicht verspätet noch ein Wort von Ignatius von Loyola (dessen Gedenktag am Dienstag war):
»Es gibt sehr wenige Menschen, die ahnen, was Gott aus ihnen machen würde, wenn sie sich selbst verleugneten und sich dem göttlichen Meister ganz hingäben, damit Er ihre Seelen in Seinen Händen forme.«

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