Mittwoch, 7. März 2012

Abtreibung im vierten Trimester

Vor ein paar Jahren: Satire
Liwindo meint, meine Hoffnung auf einen wachrüttelnden Effekt der "wissenschaftlichen These" der Willkürlichkeit einer Fristsetzung für eine Abtreibung (z.B. spätestens vor der Geburt) sei Wunschdenken. (Btw.: Willkommen in der Blogozese! ;))
Kann ich gut verstehen. Bis vor ein paar Jahren hätte ich das auch gedacht.
Aber ich habe in den letzten Jahren einige Erfahrungen gemacht, die in mir tatsächlich Hoffnung weckten.

Vor allem habe ich aus erster Hand lernen dürfen, dass in abtreibung-befürwortenden Milieus, besonders wenn sie sich aus dem Feminismus speisen, häufig eine enorme Doppelmoral und Zwiesplätigkeit herrscht. Vornehmlich dahingehend, dass das was gepredigt wird, meist nicht gelebt wird. Etwa in Form von Abhängigkeit von und Unterdrückung durch den Lebenspartner der Feministin. Kurz und gut: Es gibt auch in solchen Kreisen meiner Erfahrung nach mehr Schafe als man oft denkt. Ich habe knallharte "Ein Kind bedeutet Gefangenschaft"-Feministinnen dahinschmeltzen sehen, als sie, unter kontrollierten Bedingungen, mit knuffigen Babys konfrontiert wurden.
Ich habe gelernt, dass ein Beben, wenn es stark genug ist, hier tatsächlich viel bewirken kann, da es die Zwiespältigkeit offenlegt und aus diesem Spalt im wahrsten Sinne eine Schlucht machen kann. Wenn erstmal das Ideologiengebäude mit dem konfrontiert wird, was man gemeinhin als Realität bezeichnet, kann viel passieren.
Überhaupt ist der Riss in einem Welterklärungssystem, das Abtreibung zum Menschrnrecht machen will, ja durchaus real. Es braucht allerdings Mittel und Wege, um diesen Riss weiter zu öffnen. Ich halte jenen Artikel über die nachgeburtliche Abtreibung für ein geeignetes Mittel. Darum bin ich optimistisch.
[U.A. stellte ich auch fest, dass z.B. die meisten Abtreibungsbefürwoter den Namen Peter Singer, der auch in nämlichem Artikel als Quelle genannt ist, nicht kennen. Und wenn sie ihn dann kennenlernen, wird er totgeschwiegen. Warum?]


PS. Da der Artikel auf der Homepage des Journal of Medical Ethics nicht mehr verfügbar ist, sei er hier, für alle die ihn noch nicht gelesen haben, als .png verlinkt:

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